Lautstärke im Haushalt: was die Nachbarn von uns hören

Rücksicht nehmen  

Was die Nachbarn von uns und unserem Alltag mitbekommen, hängt nicht nur davon ab, was wir den lieben langen Tag tun. Sondern natürlich auch von der Schalldämmung des Wohnraums. Wer – insbesondere einen Altbau – renoviert oder neu baut, sollte also auch in eigenem Interesse auf Trittschalldämmung, schallgedämmte Fenster etc. achten! 

Das Maß und wann es voll ist

Erst Geräusche unter 50 dB (A) werden als leise empfunden. Ab 40 dB (A) kann die Konzentration gestört werden. Steigt der Geräuschpegel auf über 65 dB (A) ist das meist ungefährlich, aber das Risiko für Erkrankungen steigt, besonders bei dauernder Belastung. Bei längerer Einwirkung von Lautstärken über 85 dB (A), das heißt ab über 40 Stunden pro Woche, kann das Gehör Schaden nehmen. Ab 120 dB (A) wird's wirklich gefährlich – schon bei kurzer Einwirkung kann es zu einem Gehörschaden kommen. So laut wird es in der Nachbarschaft aber normalerweise nie. 

 

So laut ist das
Hörschwelle 0 dB (A)
Waldrauschen, Flüstern 20 dB (A)
Ruhiges Schlafzimmer bei Nacht 30 dB (A)
Ticken einer Uhr, Ventilator, Hintergrundgeräusche im Haus 20–40 dB (A)
Konzentrationshörschwelle 40 dB (A)
Geschirrspüler 45–55 dB (A)
Leises Radio, normales Gespräch 40–60 dB (A)
Risikoerhöhung Herz-Kreislauferkrankung 65 dB (A)
Lautes Gespräch 60–80 dB (A)
Rasenmäher (10 m Entfernung) 65 dB (A)
Staubsauger, Dunstabzugshaube, Fön 70 dB (A)
Straßenverkehr (Autos) 75 dB (A)
unangenehm, Gehörschaden bei längerer Einwirkung 85 dB (A)
Holzfräsmaschine, Musik über Kopfhörer 95 dB (A)
Kreissäge, Disco 100 dB (A)
Schmerzgrenze 120 dB (A)
startende Düsenflugzeuge, Explosionen, manche Konzerte > 120 dB (A)

 

Nicht nur Energie, auch Geräusche sparen

Neue Haushaltsgeräte sind in der Regel leiser. Neben der Energieklasse ist oft auch schon die Lautstärke des Gerätes angegeben. Gerade bei Geräten, die man öfters braucht und die auch lange laufen, lohnt es sich, darauf zu achten – zum Beispiel bei der Waschmaschine. Schont nicht nur die Nerven der Nachbarn, sondern auch die eigenen! 

Auch das senkt die Lautstärke: Waschmaschinen auf Gummigranulat-Matten und nicht direkt an der Wand platzieren. Und ganz entscheidend: Rücksicht nehmen. Die Wäsche doch erst am nächsten Tag starten. Den Fernseher leiser drehen. Die Stöckelschuhe ausziehen. Einfach daran denken, dass da noch wer mithört und Ohren wie Nerven schonen.

Vielleicht kann man auch mal das Gespräch suchen und fragen: Wie viel hört ihr eigentlich von uns? Passt alles? 

Gern gemocht werden Nachbarn, die die Laustärke einer Maus haben <span title=" />

Angenehme Lautstärke: mucksmäuschenstill. Foto: Rasbak

 

Dezibel (dB) und db (A) kurz erklärt

  • Die Einheit Dezibel beschreibt den Schalldruckpegel.
  • Es ist eine logarithmische Einheit
  • und ein technisches Maß, d.h. es beschreibt nicht, wie das Schallereignis wahrgenommen wird. (Das Hörereignis beschreibt die menschliche Wahrnehmung.) 
  • Als Faustregel gilt, dass ein Unterschied von 10 Dezibel etwa als Verdoppelung der Lautstärke wahrgenommen wird.
  • Und dass die wahrgenommene Lautstärke frequenzabhängig ist.
  • Die hier verwendeten dB (A) berücksichtigen das menschliche frequenzabhängige Hörempfinden.
  • Falls dich das näher interessiert: Die Psychoakustik beschreibt die Zusammenhänge der menschlichen Empfindung von Schall und dessen physikalische Größen.


Und was hören deine Nachbarinnen und Nachbarn von dir? 

erstellt in Nachbarschaftshilfe am 04. Februar 2021 um 12:24

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